PRÄVENTION
Prävention beim Hausarzt umfasst alle Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, Krankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen und so die Gesundheit der Patienten zu erhalten und zu fördern. Dazu gehören verschiedene Ebenen der Prävention:
Primärprävention umfasst die Gesundheitsberatung zu einer gesunden Lebensweise, einschließlich Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Schlafhygiene sowie das Management von Risikofaktoren wie Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und ungesunder Ernährung.
Außerdem gehören dazu auch die Durchführung und Überwachung von Impfungen, um vor Infektionskrankheiten zu schützen.
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Die Impfungen, die für Sie sinnvoll sind, hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter Ihr Alter, Ihr Gesundheitszustand, Ihre berufliche Tätigkeit, Ihre Reisepläne und Ihr Impfstatus. Hier ist eine allgemeine Übersicht der empfohlenen Impfungen für Erwachsene in Deutschland:
Basisimpfungen für Erwachsene
Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten):
Alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung.
Poliomyelitis (Kinderlähmung):
Einmalige Auffrischungsimpfung, wenn nicht in der Kindheit vollständig geimpft.
Masern, Mumps, Röteln (MMR):
Eine Impfung bei Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und entweder ungeimpft oder unvollständig geimpft sind oder deren Impfstatus unklar ist.
Weitere empfohlene Impfungen
Influenza (Grippe):
Jährliche Impfung, besonders für Personen über 60 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere und medizinisches Personal.
Pneumokokken:
Einmalige Impfung für Personen über 60 Jahre und für chronisch Kranke (z.B. mit Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen).
Herpes Zoster (Gürtelrose):
Einmalige Impfung für Personen ab 60 Jahren oder ab 50 Jahren bei bestimmten chronischen Erkrankungen.
Humanes Papillomavirus (HPV):
Zwei Dosen für Frauen und Männer im Alter von 9 bis 14 Jahren, Nachholimpfungen bis 17 Jahre möglich.
Reiseimpfungen (je nach Reiseziel)
Hepatitis A und B:
Empfohlen für Reisende in Länder mit erhöhtem Hepatitis-Risiko.
Typhus:
Empfohlen für Reisende in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen.
Gelbfieber:
Pflichtimpfung für bestimmte Länder in Afrika und Südamerika.
Meningokokken:
Empfohlen für Reisende in bestimmte Regionen Afrikas und für Pilgerreisen nach Mekka.
Japanische Enzephalitis:
Empfohlen für Langzeitaufenthalte in ländlichen Gebieten Asiens.
Spezielle Impfungen
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis):
Für Personen, die in FSME-Risikogebieten leben oder dort Urlaub machen, empfohlen.
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Hautkrebs-Screening: Ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre.
Darmkrebsvorsorge: Stuhltests und Koloskopien, insbesondere für Personen über 50 Jahre oder mit familiärer Vorbelastung.
Prostatakrebs-Vorsorge: PSA-Test und Tastuntersuchungen für Männer ab 45 Jahren.
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Alle drei Jahre ein umfassender Gesundheits-Check-up für Personen ab 35 Jahren.
Umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen (z.B. Glukose, Cholesterin) und Urinuntersuchung
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Alle drei Jahre ein umfassender Gesundheits-Check-up für Personen ab 35 Jahren.
Umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen (z.B. Glukose, Cholesterin) und Urinuntersuchung.
Wir empfehlen eine jährliche Duchführung dieser Kontrolle. -
Reiseimpfungen und Beratung für Patienten, die in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko reisen.
Beratung und Maßnahmen zur Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs)
Sekundärprävention zielt auf die Früherkennung von Krankheiten ab. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Screenings helfen dabei, Krankheiten in einem frühen Stadium zu erkennen, wenn sie noch gut behandelbar sind. Dazu gehören Blutdruckmessungen zur Früherkennung von Bluthochdruck, Blutzuckeruntersuchungen zur Früherkennung von Diabetes, Cholesterinmessungen zur Früherkennung von Fettstoffwechselstörungen sowie Krebsvorsorgeuntersuchungen wie Mammographie, Darmspiegelung und Hautkrebsscreening. Auch regelmäßige Blut- und Urintests zur Überwachung wichtiger Gesundheitsparameter sind Teil der sekundären Prävention.
Tertiärprävention befasst sich mit dem Krankheitsmanagement und der Unterstützung von Patienten mit chronischen Krankheiten, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören rehabilitative Maßnahmen und die Beratung nach akuten Erkrankungen oder Operationen sowie die regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Medikamenten, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu maximieren.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Prävention ist die Verhaltensänderung und Unterstützung. Dies umfasst individuelle Beratung und maßgeschneiderte Empfehlungen zur Umsetzung gesunder Lebensgewohnheiten, Motivationsgespräche zur Unterstützung der Verhaltensänderung und der Einhaltung präventiver Maßnahmen sowie die Organisation von Gruppensitzungen oder Kursen zu Themen wie Gewichtsmanagement, Raucherentwöhnung und Stressbewältigung.